Unsere erstellten Nischenkarten weisen auf eine phänomenale Vielfalt im Hafenviertel hin. Viele Protagonisten der Nischen beziehungsweise die Nischen selbst sind vom Aussterben bedroht also Zeit die weissen Flecken der Landkarte,
sowie die Beschaffenheit der Grenzen unter die Lupe zu nehmen. Ein weites Spektrum wird somit ausgearbeitet und soll als Diskussionsbasis für weitere Vorhaben als auch der Stadtplanung dienen. Jede Nische beschreibt sich von innen heraus und nimmt so eine erzählerische Funktion ein. In weiter Folge werden an die 30 Karten ausgearbeitet werden,
diese werden sich in den Kategorien: Zeitfenster, Ruderallandschaft, Poetische Räume und Soziales gliedern…..
Schicksale, Phänomene und Chancen. Es ist ein weitgefächerter Bericht vom Rand der Stadt. Ein Stadtteil, von dem meist nur die Vorderseite der Firmenfassaden wahrgenommen wird, ein Bild von Industrie- oder Gewerbe das in den Köpfen der meisten LinzerInnen besteht.
Wir sehen in diesen Nischen Möglichkeitsräume für die Zukunft des Viertels und der Stadt. Sie sind die kleinen Räume ohne Eigenschaften, die mitten in diesem homogen strukturierten, modernen Stadtraum ungeplante oder unplanbare Vielfalt zulassen.
Aus diesen Betrachtungen geht ein dritter und letzter Teil unserer Arbeit hervor. Auf diesen Arbeitsschritt wird hier ein Ausblick skizziert. Eine Nische im Hafenviertel steht im besonderen Blickfeld. Das „Hollaberer“-Anwesen der Familie Lahmer – einer der letzten aktiven Bauernhöfe, gleichzeitig letzter Berufs-Donau-Fischer der Stadt, steht vor einer ungewissen Zukunft. Sohn Franz möchte den Betrieb seiner Eltern übernehmen und in einer Zeit weiterführen, in der gemeinhin eine kleine Landwirtschaft ihrem Bewirtschafter keine Lebensgrundlage mehr bietet.
So wie diese eine von uns genauer betrachtete Nische stehen viele der Nischen im Quartier vor einer unsicheren Zukunft. Flächenbedarf, Standardisierung und Normierung unserer modernen Welt aber auch der Wunsch nach Sauberkeit und Sicherheit bedrängen die diffusen Zwischenwelten. Das ihnen entspringende Leben ist bedroht.
Fragen nach dem Überleben der Nischen und ihrer Protagonisten im Hafenviertel wollen deshalb gestellt werden. Im Rahmen dieser Nischenerzählungen sollen sie aufgegriffen und diskutiert werden.
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Am Grundstück gefundene Balken und Profile dienen als provisorischer Dachstuhl. Mit alten Welleternitplatten – ebenfalls am Grundstück gefunden – wird das Dach gedeckt. Mit abgespannten Planen werden später auch noch die Seiten geschützt. Wichtig ist, dass Luft zirkulieren kann…
Am Ende ergibt sich aus den gelagerten und vor Wind und Wetter geschützten Bauteilen ein Raum zur vor Wind und Wetter geschützten Lagerung weiteren Baumaterials.