"BODEN WIEDER GUT MACHEN"
Diese Spezialausgabe beschäftigt sich mit dem Thema „Erde“. Boden ist, wenn er einmal versiegelt und „tot“ ist, ein unwiederbringliches „Gut“. Besonders der Linzer Osten ist durch seine weitläufige Verbauung in den letzten Dekaden ans Ende seiner Raumkapazitäten gestoßen.
Ein Zustand, der nun – so wie wir es verstehen – eine Postwachstumsgesellschaft einleiten könnte.
Der erste Teil dieser Ausgabe thematisiert die „Zerstörung und Versiegelung“ von Boden, der zweite Teil führt in eine neue „Ära der Versöhnung mit der Natur“ und Erdheilung.
2022 werden Bauvorhaben im Linzer Hafen das Stadtgebiet mit neuartigen Freizeitangeboten für die Öffentlichkeit bereichern. Der Masterplan der Linz-AG „NEULAND“ nimmt Fahrt auf. Hier entsteht nebst Hafenturm ein „Dachgarten“ auf einer Pharmahalle. Und auf einer der letzten großen Ackerflächen im Gebiet wird heuer ein „Velodrom“ der Fa. Schachermayer errichtet.
Im aktuellen Schwemmland-Projekt der „Klimaoase-Linz-Lustenau“ stellt man sich bewusst gegen weitere Versiegelung im Gebiet; speziell am eigenen Stück Land, mitten im Industriegebiet. Warum man genau hier keine weitere Gewerbehalle „hinpflanzt“, was man mit dem bis dato letzten Stück landwirtschaftlich genutzten „Rest-Auenlands“ vorhat und warum die sogenannte „Wechselkröte“ als Leitbild gegen Versiegelung in der Klimaoase eine Rolle spielt, wird näher dargestellt. Die Bugseite, gezeichnet von Hannah Kordes, stellt die Klimaoase übersichtlich dar.
Ein Interview mit Peter Sommer über seine Bodenanalyse und zur Errichtung des „Tiny-Forest“ gibt Einblick über die bisherige Arbeit in der Klimaoase. Durch Boden- und Umweltbewusstseinsbildung soll auf unterschiedliche Art und Weise ein „Runterkommen“ mitten im intensiv getakteten Gewerbegebiet am Hollaberer-Grund erfahrbar gemacht werden.
Wiltrud Katherina Hackl, Julian Stadon und Alois Gstöttner runden mit ihren Textbeiträgen diese Ausgabe thematisch ab.
Besonderer Dank gilt dem Stadtsenat Linz, der Klimastabsstelle Linz (Klimafonds & Klimabeirat Linz, Stadtklimakoordinator Oliver Schrot) und Stadträtin Eva Schobesberger für die bisherige Unterstützung und
natürlich allen, die sich an der Entstehung dieser Ausgabe bzw. an der Entwicklung und Unterstützung der
Klimaoase beteiligt haben!
Ich wünsche Euch in diesen herausfordernden Zeiten einen inspirierenden Lesestoff und alles Gute für Euch
und Eure Familie.
Christoph Wiesmayr
ceo, SCHWEMMLAND;
April, 2022
LEBENSRAUM HAFEN - LINZ
Rad- oder Fußwanderung
Zwischen Gewerbehallen, hinter Werbeplaktaten und Schallschutzwänden entdeckt man hier
eine andere Welt inmitten des Linzer Gewerbe- und Industriegebiets. Dem Reiz des Kontrasts
zwischen Industrie und Natur (Ruderallandschaft) ist man hier auf der Spur. Der gesamte
Linzer Osten (ca. 5km2) hat sich ab der Mitte des letzten Jahrhunderts von einer Aulandschaft
(Lustenau) radikal zu einem pulsierneden Gewerbegebiet gewandelt.
Der Verein Schwemmland thematisiert und dokumentiert im Magazin "Treib.Gut" besondere
Veränderungen über die Jahrzehnte in diesem Gebiet.
Man erfährt während der Wanderung so einiges über die Entstehung zb. der Linzer
Hafenanlagen aber auch architektonisch sowie ökologische Besonderheiten.
Zum Ausklang der Wanderung steht optional ein Besuch beim letzten Linzer Donaufischer
am "Hollabererhof" auf dem Programm. Lokale Schmankerl vom Donaufisch oder
Signalkrebs können hier in besonderer Atmostphäre verkostet werden.
https://www.linztourismus.at/freizeit/reise-planen/naechtigen/packages/nachhaltigkeit/
Im Herzen des Linzer Industriegebietes hat mit dem Hollabereranwesen ein Relikt aus der früheren Aulandschaft überlebt. Auf dem westlichen Teil des Anwesens soll nun ein Klimaschutzgarten realisiert und für BesucherInnen, geführte Radtouren und Schulklassen zugänglich gemacht werden. Ein Bodenlehrpfad, ein naturbelassener Mikrowald (Tiny Forest) sowie ein Schul- bzw. Experimentiergarten sollen die Bedeutung von Bodenschutz und Klimaschutz vermitteln. Damit soll BesucherInnen und Schulklassen die Umweltgeschichte dieses Standorts nähergebracht werden. Der Garten soll auch das Thema Hitzeschutz thematisieren und kann gegen Voranmeldung als Naherholungsort für die Mittagspause, nach dem Einkauf oder nach der Arbeit genutzt werden können.
Gefördert vom Klimafonds Linz , Land OÖ, Tritech-Ökobeton
Installation für die Kooperationsveranstaltung "Der Garten danach" von Schwemmland mit GFK. 2021
-Bambus, geerntet in Leonding
-Sieb, altes Getreidesieb
-Schwemmsand, vor Ort (Donauschluff)
DER GARTEN DANACH IST DER GARTEN DAVOR..... Im Garten… Format gemeinsam mit Wiltrud Hackl vom Verein GFK widmeten wir uns diesmal Themen wie Bodengedächtnis und Umweltgeschichte. Was speichert der Boden einer Stadt, was geht durch Versiegelung verloren, was bleibt erhalten? Welche Daten lassen sich erheben, welche Rückschlüsse ziehen und welche Geschichten (neu) erzählen?
Programm: https://www.gfk-ooe.at/event/der-garten-danach/
Die Veranstaltung wurde freundlicher Weise von DORF-TV mit dokumentiert.
“Stadt entwickeln”, eine Veranstaltung im Forum Stadtpark im Rahmen von Architektur in Serie, fand am 20. November 2015 statt, in einer Woche, die dicht gedrängt war mit Fragen zum Thema Stadt, zur Zukunft unserer Städte und wer diese formt.